Beschreibung:
In seiner Erzählung beschreibt Braun die Ereignisse rund um die Schließung der Kaligrube von Bischofferode (hier "Bitterrode"). Allerdings setzt er sich fiktionalisierend damit auseinander - was auch einen alternativen Geschichtsverlauf beinhaltet. Denn bei Volker Braun gibt es am Schluss einen Arbeiteraufstand.Volker Braun ist unter den deutschen Schriftstellern Philosoph und unter den Philosophen Schriftsteller. Die DDR-Obrigkeit versuchte ein über das andere Mal seine Bücher kalt zu stellen, verschob ihr Erscheinen oder untersagte Rezensionen. Brauns Auseinandersetzung mit den Widersprüchen und Hoffnungen des DDR-Sozialismus machten beispielsweise den "Hinze-Kunze-Roman" 1985 zu einem brillanten Lehrstück über das in der DDR nicht aufgehobene Verhältnis von Herr und Knecht.Fragen der GerechtigkeitVolker Braun.Seit der Wiedervereinigung beschäftigt sich Braun mit der Gerechtigkeit der deutschen Einheit und fragt nach dem - wie er es nennt - "Wirklichgewollten". 2008 veröffentlichte Braun neue Prosa unter dem Titel "Machwerk oder Das Schichtbuch des Flick von Lauchhammer", im Jahr darauf sein Arbeitsbuch für die Jahre 1977 bis 1989.Im Herbst 2011 publizierte nun Braun im Suhrkamp-Verlag die Erzählung "Die hellen Haufen". Darin schreibt er über die Schließung der Kaligrube von Bischofferode. Diese wurde nach der Wiedervereinigung durch die neue Eignerin, die westdeutsche Kali & Salz AG schnellstens geschlossen, um sich die unliebsame Konkurrenz vom Hals zu schaffen. Denn an der hochwertigen Qualität des Kalisalzes von Bischofferode herrschte nie ein Zweifel.Buchcover "Die hellen Haufen" von Volker Braun.MDR FIGAROBuch der Woche: "Die hellen Haufen" von Volker Braun.1992 demonstrierten 4.000 Kalibergleute in Bischofferrode gegen die Schließung ihres Werkes. Braun nutzt diese Geschichte für seinen Roman. Michael Hametner stellt das Buch vor.