Beschreibung:
Der Autor (Jahrgang 1964) gehört zu den jüngeren Lehrstuhlinhabern in Deutschland und versucht sich gleich an einem Standardwerk. Bisher hatte er u.a. die "deutsche Frage" im Schwarzmeergebiet und in Wolhynien (Dissertation 1990) und "Die Moskauer Metro. Von den ersten Plänen bis zur Grossbaustelle des Stalinismus (1897-1935)" (Habilitation 1999) untersucht - und nun gleich dieses Schwergewicht einer russischen Geschichte im 20. Jahrhundert. Es ist durchaus gelungen, wenngleich manche Unentschiedenheit der Betrachtung bei folgenden Überarbeitungen einer präziseren Bewertung weichen sollte. Stark der Einstieg in den 1. Teil, "Unterwegs in die Moderne 1890-1917", mit der Selbstdarstellung des Zarenreiches auf der Pariser Weltausstellung 1900. Dies wird geschickt genutzt, um den Zustand des Landes zu beschreiben und auf zu erwartende notwendige Veränderungen hinzuweisen. Es folgen die Teile "Utopie und Kompromisse 1917-1928", "Kriegszustand 1928-1953", "Konkurrenz mit dem Westen 1953-1982" und "Scheitern und Neubeginn 1982-1999". Da ist viel Diskussionspotenzial bei Wortwahl und Jahreszahlen. (2 S)