Beschreibung:
Sie nennen sich die "Ungenießbaren" und sie machen nicht mehr mit. Sie verweigern sich Konsumzwang und der Gier nach Macht und Geld, wollen ein anständiges Leben ohne Ausbeutung und Ressourcenverschwendung. Dabei sind sie mit sich und der Welt im Reinen, was die Regierung mit Argusaugen beobachtet, denn "glückliche und kluge Menschen lassen sich nicht beherrschen" und sind für die Machthaber eine andauernde Provokation. Als der Konflikt eskaliert, sehen sich die "Ungenießbaren" gezwungen, mit Terror und Gewalt gegen das System vorzugehen, werden denen, die sie bekämpfen, immer ähnlicher. Der in Kroatien sehr populäre Journalist und Autor E. Popovic (bisher nicht besprochen, ein weiterer Titel, in dieser Nr.) erzählt seinen neuen Roman tough, in unterkühlter, distanzierter Sprache. Aus wechselnden Perspektiven der verschiedenen Figuren und mit versetzten Zeitebenen entwirft er in einer Mischung aus herber Gesellschafts- und Kapitalismuskritik sowie den traumatischen Erfahrungen aus dem Balkankrieg eine düstere, negative Zukunftsutopie, fesselnd und beklemmend zugleich. Für große Bibliotheken empfohlen. (Dagmar Härter)