Beschreibung:
Rezension: Wer Schiele verstehen will, muss seine Biografie kennen und wissen, dass der Künstler fast sein ganzes Leben lang in Niederösterreich bzw. Wien lebte - mit einer starken Bindung an das Umland, "in das er hineingeboren wurde". Diesen Ansatz, den auch neuere Erkenntnisse bestätigen, verfolgt diese prächtig ausgestattete Künstlermonografie. Sie ist als Nachfolgerin zu "Egon Schiele - Der Anfang" (ID-G 17/13) anzusehen. Der von Christian Bauer (Kurator am Schiele-Museum, Tulln) und weiteren Schiele-Experten herausgegebene Band folgt dem Werdegang Schieles anhand seiner Lebensstationen und zeigt, wie der Künstler sich selbst inszenierte, Netzwerke aufbaute und Einflüsse und Impulse empfing, die er in seine expressionistische Bildsprache umsetzte. Weitere Themen sind sein Kriegstagebuch und einzelne Motive in seinem Werk. Der Band zeichnet sich durch eine Fülle von gut reproduzierten Werkabbildungen, historischen Fotos und einen Tafelteil aus, der ein breites Spektrum des schieleschen Werkes wiedergibt. Die neuen Erkenntnisse korrigieren Legenden um Schiele und lassen eine Neubeurteilung des Künstlers zu. (2) (Udo Weber)