Beschreibung:
1920 heiraten Helene und Bernhard und nichts wurde besser, denn Helene "hatte schon immer mehr geweint, als sie traurig war". Der kleine Sohn wird ihr genommen, sie heiratet ein 2. Mal und nichts wurde besser. Sie bekommt einen 2. Sohn, Wilhelm, den es früh hinausdrängt aus der "Einsamkeit in der ganzen Wohnung". Mit 25 als Kühlschrankverkäufer von Bosch nach Trinidad geschickt, kehrt er mit seiner Liebe Louise zurück, der späteren Grossmutter des jungen Autors (Jahrgang 1983), der dem Zeit-Leben-Panorama seiner Vorfahren vom Kaiserreich bis zu Anti-Atom-Protesten in den 1970ern eine ganz eigene Stimme und Stimmung gibt. Knapp und sublim vom Kommen und Gehen der Liebe erzählend, von Seelenlandschaften, aus denen sich Familie generiert. Beginnend mit Helenes ehelichem Unglück, schliesst sich der Kreis zuletzt mit den Erinnerungen aus den Tiefen ihrer Altersdemenz, im Schwäbischen umsorgt von ihrer karibischen Schwiegertochter. Ein poetisch skizziertes, tief berührendes Familienporträt. (1)