• Medientyp: Buch
  • Titel: Ich Dylan Ich : Roman
  • Beteiligte: Wawerzinek, Peter [VerfasserIn]
  • Erschienen: Wien: Verlag Wortreich, 2015
  • Ausgabe: 1. Auflage
  • Umfang: 151 Seiten; 22 cm
  • Sprache: Deutsch
  • ISBN: 3903091014; 9783903091016
  • RVK-Notation: GN 9999 : Sonstige
  • Schlagwörter: Erzählende Literatur: Gegenwartsliteratur ab 1945 ; Fiktionale Darstellung
  • Entstehung:
  • Anmerkungen:
  • Beschreibung: Autobiografisch geprägte Titel hat der 1954 in Rostock geborene Autor (zuletzt "Schluckspecht", ID-A 11/14) immer wieder vorgelegt. Seine Alkohol-Abstürze werden von ihm wiederholt thematisiert. Er macht sich auf die Suche nach dem walisischen Dichter Dylan Thomas, dem er sich seelenverwandt fühlt und der 1953 im Alter von 39 Jahren nicht zuletzt wegen seiner Alkoholsucht in New York verstarb. Die mehrfachen Reisen zu Landschaften und Orten des Dichters nach Wales gipfeln in der Begegnung mit dessen ureigenen persönlichen Bezügen. So wird aus der intensiven Beschäftigung mit dem sehr verehrten Berufskollegen letztlich eine Art Monolog, der die eigenen Lebensgrundsätze bilanziert und das persönliche Schicksal in den Mittelpunkt rückt. Dylan Thomas ging seinem Untergang bewusst entgegen und "verspielt einen Großteil seines eh schon viel zu kurzen Lebens", wobei sein dichterisches Werk Bestand hat. Wawerzinek, offenbar halbwegs geheilt, will seine verbleibenden Lebzeiten hingegen positiv verlängern. Überlegenswerte Einsichten. - Breiter einstellbar. (Gerd Kriebisch)

    Wawerzinek ist mehrmals nach Wales gereist, hat die Landschaften und Orte von Dylan Thomas aufgesucht und beschrieben. Wer über einen anderen redet, redet ja immer auch über sich selbst. Und so wird die Reise zu Dylan Thomas vor allem auch eine Reise zu sich selbst. Dylan Thomas, sein Leben, seine Landschaft, sind für den Autor vor allem Spiegel, die Rede nicht Zwiegespräch, sondern Monolog. Das aber auch nicht ohne Selbstironie, wenn er schreibt: „Ich gehe in der Frühe zum Hafen, dein Denkmal zu besuchen, mich zu dir zu setzen. Der Sockel ist schmal, und hat nur Platz für einen. Es ist nicht einfach, Dylan, sich zu dir auf deinen Sockel zu setzen. Da ist kein Platz für einen Zweiten an deiner Seite.“ Wawerzinek fürchtet wie Dylan Thomas vor allem den Tod im Leben, das Leben ohne Leidenschaft. Dass dazu der Alkohol als Treibstoff und Stimulans, als Ablenkung und Betäubungsmittel gehörte, das war bei beiden so, mit all den Kollateralschäden der Sucht. Dass der Trinker, der dem Suff wie dem Schreiben verfallene, sich nicht nur Freunde macht, Leute verprellt, vor den Kopf stößt, haben beide erfahren. „Natürlich ist Wawerzineks Zwiegespräch mit Dylan Thomas vor allem ein Selbstgespräch, bei dem der andere zum Spiegel wird: in seinen Lebensadern und Abstürzen werden biografische Parallelen aufgespürt, abgewogen und stets mit einem feinen Humor kommentiert, der für Wawerzinek so typisch ist, wie seine leise Ironie und seine ungeheuer genaue poetische Sprache. In ihr hebt er das Eigene auf, transformiert es auf eine Ebene, die das Leben des Schriftstellers zu einem literarischen Ereignis werden lässt“ (ndr.de)

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