Anmerkungen:
Das vorliegende Buch ging aus Lehrveranstaltungen der Autoren am gemeinsamen Musikwissenschaftlichen Seminar der Universität Paderborn und der Hochschule für Musik im Sommersemester 2014 hervor - einem Seminar Virtuosität nach 1950: György Ligeti - Luciano Berio - Conlon Nancarrow, einem weiteren zu dem englischen Komponisten Cyril Scott und seine Zeit sowie einer Lehrveranstaltung zur Systematischen Musiktheorie, in der die amerikanische Pitch Class Set Theory eingehender untersucht wurde
Beschreibung:
Verlagsinfo: Das 20. Jahrhundert zeigt eine unerhörte Fülle und Diversität an Diskursen, die das Musikdenken irreversibel prägen: Naturwissenschaftsboom, Revision der Weltbilder, Szientismus, Technik und Computer setzen Maßstäbe und liefern neue Referenzfelder. Die Musik gerät unter wachsenden Abstraktions- und Legitimationsdruck, dem sie durch Allianzen mit Zahlenwelten, Natur- und Superwissenschaften oder synkretistische Transsysteme begegnet. Diese Entwicklungen werden anhand zweier Hauptwerke der Avantgardisten György Ligeti und Conlon Nancarrow von je komplexer Zahlenbasierung und frappierender Logik reflektiert. Auch der Musiktheorie bieten sich umstrittene Allianzen: die mengentheoretisch basierte Pitch Class Set Theory Allen Fortes, deren kritische Wissenschaftsrezeption hier näher erforscht wird. Als parawissenschaftlicher Kontrapunkt steht zu Beginn Cyril Scott, erfolgreicher Komponist, Pianist und Theosoph, dessen hermetischer Symbolismus die Diskontinuitäten des 20. Jahrhunderts unterläuft und ein Bild evoziert, wonach das Antimoderne Teil der Moderne ist. Kontroversität und Distanz zum Mainstream sind allen gemeinsam: Von hier öffnet sich der Blick auf versunkene ästhetische Pfade