Beschreibung:
Rezension: Dieter Krause, zu DDR-Zeiten bei der "Berliner Zeitung", dann mehr als 20 Jahre beim "Stern", erzählt in diesem lebensprallen autobiografischen Bericht von seiner Kindheit am Prenzlauer Berg, dem pulsierenden Herzen Berlins. 1947 in der Kollwitzstrasse 66 geboren, bringt Krause uns mit plastischer wörtlicher Rede und einer schier unendlichen, nur selten ermüdenden Fülle detailliert erinnerter Alltagskultur ein grossstädtisches Kinderleben in einer uns sehr fremd gewordenen Zeit nahe. Die Not der Nachkriegsjahre, Reibung an den Eltern, Strassenabenteuer, Begeisterung für Radsport und Fussball, wachsende, auch den Alltag prägende Unterschiede zwischen Ost und West: Es ist ein farbiges, breit und liebevoll ausgemaltes Panorama, in das zunehmend und mit dem Mauerbau dann massiv auch die Politik hineinreicht. Doch wird sie, ohne allzu viel politisch-begrifflichen Überbau des Autors, letztlich auch nur zum Bestandteil dieser städtischen, eine Fülle von Optionen bietenden Abenteuerwelt, in der der junge Krause sich entwickeln und behaupten muss. Im Berliner Raum sowieso, aber auch sonst breit einsetzbar. (2)