Anmerkungen:
Literaturverzeichnis: Seite 409 - 415
Beschreibung:
Egon Flaig war bis zu seiner Emeritierung 2014 Professor für Alte Geschichte. Er präsentiert in seinem neuen Buch aktuelle Gefahren für die Errungenschaften der Aufklärung. Mit einem Plädoyer für politische Vernunft analysiert er die Frage, inwiefern die Idealisierung der Grenzenlosigkeit zu einer kollektiven Verdummung führt. Seine Argumentation im Namen der Vernunft beeindruckt durch intellektuelle Finesse und grosse Leidenschaft für argumentative Provokation. Im Kapitel "Die Wahrheit unter dem Stiefel der Antidiskriminierung" etwa entfaltet er unter anderem die Hypothese, dass letztlich jede Abgrenzung gegen "Andere" a priori unter unlauteren Verdacht gestellt würde (Seite 210 ff.). Eine aus dieser kollektiv-neurotischen Paranoia entwickelte Antidiskriminierung instrumentalisiere die Justiz und sei eine Gefahr für die Demokratie. Selbsternannte Welterklärer, die sich an den ganz grossen Begriffen wie etwa "Wahrheit" und "Vernunft" abarbeiten, sind zumeist mit Vorsicht zu geniessen. Egon Flaig überzeugt aber mit sprachgewaltiger Verve. Sachbuchabteilungen grosser Bestände gern zu empfehlen. (2)