• Medientyp: Buch; Hochschulschrift
  • Titel: Moderne Wahlen : eine Geschichte der Demokratie in Preußen und den USA im 19. Jahrhundert
  • Beteiligte: Richter, Hedwig [VerfasserIn]
  • Körperschaft: Hamburger Edition ; Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald
  • Erschienen: Hamburg: Hamburger Edition, August 2017
  • Ausgabe: 1. Auflage
  • Umfang: 656 Seiten; Illustrationen; 22 cm
  • Sprache: Deutsch
  • ISBN: 9783868543131; 3868543139
  • RVK-Notation: ME 3700 : Repräsentative Demokratie
    MF 4400 : Wahlsysteme (Mehrheitswahlrecht, Verhältniswahlrecht usw.), Allgemeines
    MG 10430 : Allgemeines
    NP 6020 : Darstellungen, Allgemeines
    NP 1300 : Einzelbeiträge
    MF 4200 : Geschichte
    NR 6870 : Einzelbeiträge
  • Schlagwörter: Preußen > USA > Demokratie > Wahl > Geschichte 1800-1899
    Preußen > USA > Demokratie > Wahlrecht > Geschichte 1800-1900
  • Entstehung:
  • Hochschulschrift: Habilitationsschrift, Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald, 2016
  • Anmerkungen: Quellenverzeichnis: Seite 576-586. - Literaturverzeichnis: Seite 587-643. - Register
  • Beschreibung: Freie Wahlen sind ein essenzielles Element jeder Demokratie. Doch wie ein Blick auf die Geschichte der Wahlen zeigt, ist das Verhältnis beider zueinander - und zum Volk als Hauptakteur - überaus zwiespältig und keineswegs selbstverständlich. Warum wählen wir? Warum haben sich politische Wahlen als das große Legitimationsmittel für Herrschaft durchgesetzt? Die Antwort scheint schnell gegeben: Wahlen ermöglichen den Menschen Freiheit und Gleichheit, und gegen alle Widrigkeiten haben Frauen und Männer sich immer wieder dieses Recht erkämpft und Demokratien errichtet. Hedwig Richters umfassend angelegte Historiografie des Wahlrechts und der Wahlpraxis rekonstruiert über den Vergleich von Preußen und den USA im 19. Jahrhundert die Geschichte der Demokratie anhand der Wahlen. Mit ihrem innovativen Ansatz, der nicht nur auf Ideen und Gesetzestexte schaut, sondern auch die Wahlpraxis in den Blick nimmt, hinterfragt sie die Erzählung vom großen Freiheitskampf des Volkes um die Einführung allgemeiner Wahlen. Die Autorin widerlegt die These vom anthropologischen Bedürfnis des Menschen nach Partizipation und politischer Verantwortung. Stattdessen verweist sie darauf, dass das Wahlrecht häufig von oben eingeführt und als Disziplinierungsinstrument der Herrschenden genutzt wurde. Der Fokus auf den konkreten Akt des Wählens erlaubt zudem einen neuen Blick auf die alte Frage, warum im Laufe des 19. Jahrhunderts zwar immer mehr Männer als "gleich" anerkannt wurden und sukzessive das Wahlrecht erhielten, die Gleichheit der Frau jedoch erst Jahrzehnte später gedacht werden konnte. Denn der Einsatz des Körpers und Vorstellungen vom (männlichen) Körper gestalteten wesentlich die Stimmabgabe mit. Was bedeuten diese Erkenntnisse für unsere Zeit? Demokratie ist kompliziert und alles andere als selbstverständlich. Wie historische und aktuelle Beispiele zeigen - so gegenwärtig im Irak und in Afghanistan - lässt sie sich nicht einfach modellhaft von außen installieren

    Einleitung --Demokratie als Fiktion --Elitenprojekt. Wahlen in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts --Bürgerliche Lauheit und die preussische Städteordnung --Obrigkeitliche Interessen und Wahltechniken --Republikanische Eliten in den USA --Das vermögende Subjekt --Der statistisch Erfasste --Der sesshafte Bürger im Herrschaftsterritorium --Lebensalter und Partizipation : Der mündige Mann --Mobilisierung : die Gemeinschaft der Männer in der Jahrhundertmitte --Die Nation an der Urne --Der Hunger und die Eieraufkäufer --Parteienzirkus in Amerika --Wer ist das Volk? Wahlen als Marker für Zugehörigkeit --Gewalt. Staatsmacht und Volkswille --Staatsbürgerliche Männlichkeit --Kommunikation --Wahlen in traditionsbedürftigen Zeiten --Das Dreiklassenwahlrecht, der Hybrid zwischen Tradition und Moderne --Traditionale Bedenken --Demokratie und ihre Einhegung --Neuinterpretationen und konservative Aneignung --Krieg --Boykott und Wahlabstinenz --Freiheit und Manipulation : Probleme moderner Herrschaft --Allgemeines und gleiches Männerwahlrecht in den USA und Deutschland --Wahlmanipulationen der preussischen Obrigkeit --Bürgerliche Aneignung der Wahlen und nicht-staatliche Manipulationen --"Das Dynamit des Gesetzes" : Staatliche Bemühungen um das universal suffrage --Wahlen als Gesinnungstest --Korruption und Mord bei amerikanischen Wahlen --Neue Bedenken gegen die Demokratie --Massenpartizipation als Konsens vor dem Weltkrieg --Rationalisierung --Reformdiskurse, Skandalisierung und Fortschrittsoptimismus --Die Bildung der Bürger --Die Ordnung der Dinge im Wahllokal --Beschleunigte Zeiten --Rassismus --Universalisierung partizipativer Techniken und Erster Weltkrieg --Fazit --Beförderung des Wahlrechts durch die Herrschenden --Ideale, Praktiken und Strukturen --Analogien und Unterschiede zwischen Preussen und den USA --Anhang --Abkürzungen --Quellen --Literatur --Register --Dank.

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