• Medientyp: Buch
  • Titel: Gar alles oder Briefe an eine unbekannte Geliebte : Roman
  • Beteiligte: Walser, Martin [VerfasserIn]
  • Körperschaft: Rowohlt Verlag
  • Erschienen: Reinbek bei Hamburg: Rowohlt, April 2018
  • Ausgabe: 1. Auflage
  • Weitere Titel: Gar alles
  • Umfang: 107 Seiten; 21 cm
  • Sprache: Deutsch
  • ISBN: 3498074008; 9783498074005
  • Entstehung:
  • RVK-Notation: GN 9558 : Einzelausgaben
  • Schlagwörter: Strangers Fiction ; Love-letters Fiction ; Erzählende Literatur: Gegenwartsliteratur ab 1945 ; Fiktionale Darstellung
  • Beschreibung: "Was, bitte, wäre ich lieber als ich? Alles andere als ich." Das sagt Justus Mall, der früher einmal anders hieß. Oberregierungsrat war er, zuständig für Migration, aber dann kam der Tag, an dem er etwas Unbedachtes machte, und seitdem ist er Philosoph, zuständig für alles und nichts. Doch das ist nicht das einzige Dilemma seines Lebens. Tag und Nacht liegt er im Streit mit den Umständen, zu denen er es als Liebender hat kommen lassen. Ist es vielleicht leichter, keine Frau zu haben als nur eine? Er jedenfalls liebt zwei, und weil das nicht gehen kann, beginnt er, einen Blog zu schreiben - auf der Suche nach einem Menschen, der genau das ist, was ihm fehlt. Was für ein sagenhaftes Paradox: Ein Mann, für den Wirklichkeit ein Gespinst aus erfundenen Fäden ist, hofft ausgerechnet in einem Weblog, so etwas wie Nähe zu finden. Er richtet seine Selbstgespräche an eine unbekannte Geliebte und weiß doch, sie ist nicht mehr als eine Illusion. In früheren Romanen ließ Martin Walser noch Briefe und E-Mails hin und her gehen, in "Gar alles" gibt es das nicht mehr. Hier ruft einer ins Irgendwo, ist zurückgeworfen auf sich selbst, hat für das, was er empfindet, keinen Adressaten mehr. „Es ist eine ziemlich jämmerliche und dürftige Figur, die uns Martin Walser hier unterjubelt. Und eine durchschaubare Provokation obendrein. Als hätte es der Schriftsteller geradezu darauf angelegt, dass der argwöhnische Leser im Geschwätz des Justus Mall auch die Haltung des Martin Walser erkennt... Walser spielt Mall, der seinerseits als durchschaubare Persiflage eines der vielen Gekränkten unserer Tage fungiert. Das ist klug und raffiniert. Weil das Buch mit mehrfachen Spiegelungen operiert und bis zur Unkenntlichkeit verwischt, wer was sagt oder denkt. Walser führt seine Leser in ein Spiegelkabinett, wo sie stets nur auf sich selber treffen, sooft sie nach einem ausgelegten Köder greifen wollen. Virtuos ist dieser Roman in der Tat, mehr allerdings auch nicht. Die Virtuosität dreht im Leerlauf, und das Gedankenspiel verheisst keinen Erkenntnisgewinn“ (NZZ)
  • Anmerkungen:

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  • Status: Ausleihbar