• Medientyp: Buch
  • Titel: Der Reisende : Roman
  • Werktitel: Der Reisende | Werktitel in der GND
  • Beteiligte: Boschwitz, Ulrich Alexander [VerfasserIn]; Graf, Peter [VerfasserIn eines Nachworts]
  • Erschienen: Stuttgart: Klett-Cotta, [2018]
  • Umfang: 302 Seiten
  • Sprache: Deutsch
  • ISBN: 3608981233; 9783608981230
  • RVK-Notation: GM 7651 : Sonstige
  • Schlagwörter: Jews Germany History 1933-1945 Fiction ; Nazis Fiction ; Erzählende Literatur: Gegenwartsliteratur ab 1945 ; Germany History 1933-1945 Fiction ; Fiktionale Darstellung
  • Entstehung:
  • Anmerkungen: Hier auch später erschienene, unveränderte Nachdrucke
  • Beschreibung: Deutschland im November 1938. Otto Silbermanns Verwandte und Freunde sind verhaftet oder verschwunden. Er selbst versucht, unsichtbar zu bleiben, nimmt Zug um Zug, reist quer durchs Land. Inmitten des Ausnahmezustands. Er beobachtet die Gleichgültigkeit der Masse, das Mitleid einiger Weniger. Und auch die eigene Angst. Der jüdische Kaufmann Otto Silbermann, ein angesehenes Mitglied der Gesellschaft, wird in Folge der Novemberpogrome aus seiner Wohnung vertrieben und um sein Geschäft gebracht. Mit einer Aktentasche voll Geld, das er vor den Häschern des Naziregimes retten konnte, reist er ziellos umher. Zunächst glaubt er noch, ins Ausland fliehen zu können. Sein Versuch, illegal die Grenze zu überqueren, scheitert jedoch. Also nimmt er Zuflucht in der Reichsbahn, verbringt seine Tage in Zügen, auf Bahnsteigen, in Bahnhofsrestaurants. Er trifft auf Flüchtlinge und Nazis, auf gute wie auf schlechte Menschen. Noch nie hat man die Atmosphäre im Deutschland dieser Zeit auf so unmittelbare Weise nachempfinden können. Denn in den Gesprächen, die Silbermann führt und mithört, spiegelt sich eindrücklich die schreckenerregende Lebenswirklichkeit jener Tage. „Der Autor Ulrich Alexander Boschwitz schrieb den Roman im November 1938, unter unmittelbarem Eindruck der Novemberpogrome. Selbst aus einer jüdischen Familie stammend verarbeitete er darin sein Entsetzen, seine eigenen Fluchterlebnisse und die seiner Familie. Das macht dieses Buch zu etwas sehr Besonderem, es verleiht ihm eine beklemmende Authentizität, die seinesgleichen sucht. Und die uns heutige Leser einen tiefgründigen Einblick in die Mentalität der Bürger des „Dritten Reiches“ gibt, uns ihre Vorbehalte zeigt, ihren Fanatismus, ihren Hass, ihre Gier, ihre Angst, ebenso wie ihre Gleichgültigkeit und ihre eingeschüchterte Passivität. Ein Querschnitt durch die Gesellschaft eines totalitären Unrechtsstaates. Düster, sehr düster. Und ein umso wichtigeres Zeugnis darüber, wie schnell Menschen wie du und ich zu Ausgegrenzten werden können. Zu Verfolgten. Ein Buch als papiergewordenes Mahnmal, wichtiger denn je“ (kaffeehaussitzer.de)
  • Provenienzangaben:

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  • Status: Ausleihbar