Beschreibung:
Der Mittsechziger Andreas Vollmann stellt sich nach dem jähen Krebstod seiner Schwester Nina, mit der er in einem idyllischen Haus in Südfrankreich lebte, auf ein Dasein in Abgeschiedenheit ein. Der verschlossene Einzelgänger, der als Bahnschaffner durch Europa fuhr, um dort Abenteuerromantik zu suchen, ist vom Leben enttäuscht: "Ich habe jedenfalls irgendwann verstanden, dass ich fremd bin. Ob in Deutschland oder sonst wo, ich gehöre nicht dazu. Ich war immer woanders, in einer Art innerem Ausland." Eines Tages steht eine fremde junge Frau vor der Tür, die behauptet, Ninas Tochter Malin zu sein. Während sich die beiden in vorsichtigen Gesprächen annähern, wird Andreas mit unglaublichen familiären Verstrickungen und der unbekannten Seite seiner Schwester konfrontiert. Doch die ungewohnte Situation eröffnet für Andreas neue Möglichkeiten, sein Leben in andere Bahnen zu lenken. Bayers ruhig erzählter Roman um Einsamkeit und Neubeginn, der die südfranzösische Landschaft gekonnt miteinbezieht, besticht durch seine sorgfältige Sprache und den melancholischen Touch. - Sehr empfohlen