Beschreibung:
Anfang bis Mitte der 1990er Jahre führten die Herausgeber 14 Interviews mit jungen Menschen, die aus völlig unterschiedlichen gesellschaftlichen Richtungen kamen. Die Notwendigkeit einer anderen Jugendpolitik, die falsche Migrationspolitik, das Fehlen des gesellschaftlichen Diskurses wird deutlich. Rezension (ekz): Das Buch enthält 14 Interviews aus den Jahren 1990 bis 1994. Die Jugendlichen und jungen Erwachsenen sind zwischen 15 und 24 Jahre alt. Sie kommen aus dem rechten und dem linken Spektrum in West- und Ostdeutschland, und aus den Einwanderungsvierteln im Westen. Die Gespräche spiegeln deutlich die gesellschaftliche Lage der Nachwendezeit wider. Die Aussagen sind von beinahe erschreckender Aktualität. Die Gespräche vermitteln einen Eindruck in die Situation und die Gedankenwelt der heute ca. 40- bis 50-jährigen Menschen. Sie verdeutlichen auch die eklatanten Versäumnisse der Politik in Bezug auf das rechte Denkmuster vieler Jugendlicher. Rostock-Lichtenhagen, Hoyerwerda, Mölln, die Anzeichen für den latenten oder offenen Rechtsextremismus wurden ignoriert. Die Diskriminierung der im Lande lebenden Migranten/-innen durch das am 1.01.1991 in Kraft getretene "Gesetz zur Neuregelung des Ausländerrechts" wird deutlich an mehreren Interviews. Die Ansätze der alternativen oder autonomen Jugendszene, rechtem Gedankengut und Ausländerfeindlichkeit entgegenzutreten, wurde politisch nicht unterstützt. - Empfohlen. (2)