• Medientyp: Buch
  • Titel: Die Villa
  • Beteiligte: Schädlich, Hans Joachim [VerfasserIn]
  • Körperschaft: Rowohlt Verlag
  • Erschienen: Hamburg: Rowohlt, März 2020
  • Ausgabe: Originalausgabe
  • Umfang: 189 Seiten; 20.5 cm x 12.5 cm
  • Sprache: Deutsch
  • ISBN: 9783498065553
  • Verlags-, Produktions- oder Bestellnummern: Sonstige Nummer: 21105
  • RVK-Notation: GN 8856 : Primärliteratur
  • Schlagwörter: Fiktionale Darstellung
  • Entstehung:
  • Anmerkungen: Hier auch später erschienene, unveränderte Nachdrucke
  • Beschreibung: Eine Gründerzeitvilla wie aus dem Bilderbuch: schmiedeeisernes Tor, zu seiten der Auffahrt ein großer Springbrunnen, der Eingang flankiert von hohen Kandelabern, Rhododendron und Rosen im verwunschenen Park, zweigeschossige Treppenhalle, Salon, Herren- und Speisezimmer, Stuck, Bleiglasfenster, Zimmerfluchten unten wie oben, Parkett oder gefliest. Bewohnt wird die Villa, die in der vogtländischen Kleinstadt Reichenbach steht, seit 1940 von Hans und Elisabeth Kramer, ihren vier Kindern und dem Personal. Doch die sorglose Zeit währt nicht lange. Der Vater - Wollkaufmann und überzeugter Nationalsozialist - kann angesichts der Verbrechen des Naziregimes an seinem Glauben nicht festhalten. Nach seinem frühen Tod wird die Familie von den Schrecken des Krieges eingeholt. In seinem Buch "Die Villa" hat sich Hans Joachim Schädlich den Jahren zwischen 1931 und 1950 zugewandt, der Zeit vom Ende der Weimarer Republik bis zu den Anfängen der DDR. Er führt vor Augen, wie eine Familie im Widerstreit von Wahn und Gewissen die Vorkriegs-, Kriegs- und Nachkriegsjahre erlebt. Getreu seiner Maxime, dass das Entscheidende einer Erzählung die Leerstellen sind, lässt er Raum für Bilder, Stimmungen und auf historischen Fakten fußende Imagination. Die Villa wird zum Gleichnis - exemplarisch für die Umbrüche des 20. Jahrhunderts. „In kurzen Kapiteln und in einem oft stichwortartigen, beinahe provokanten Minimalismus erzählt Schädlich Szenen aus dem Alltag, aus der Familiengeschichte. Schlaglichter, die gleichzeitig auf das verweisen, was im Dunkeln liegt und vor allem auf das, was beschwiegen wird. Das stellt Beklemmung her: Dass Verbrechen geschehen, wissen alle. 1943 stirbt Hans Kramer. Kurz vor seinem Tod gesteht er seiner Frau, im Bewusstsein zu gehen, seine besten Jahre Verbrechern geopfert zu haben. Der Epilog springt ins Jahr 2008. Die Villa, ein ehemaliges AWO-Pflegeheim, wird abgerissen und weicht einer Produktionshalle – für Aktenvernichter. Mehr gibt es nicht zu sagen“ (SWR Bestenliste Juni 2020, Platz 7)

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