Beschreibung:
Ein neues Meisterwerk des Schweden, das v.a. durch Sprache und Komposition beeindruckt. Erzählt wird die Geschichte einer konfliktreichen Familie. Zentrale und zugleich Reiz-Figur ist der Grossvater, der die Familie verliess und seitdem im Ausland lebt. Zweimal im Jahr taucht er in Stockholm auf - vorgeblich, um die Familie zu sehen; tatsächlich aber für Arztbesuche und um neue Waren für seine Import-Export-Geschäfte zu kaufen. Er hält sich für einen guten Vater und Grossvater, doch die Sicht seiner erwachsenen Kinder ist eine völlig andere. - Khemiri gibt seine grandiose Darstellung dieses Familiengeflechts aus verschiedenen Perspektiven wieder. Er gibt den Figuren dabei keine Namen, sondern lässt sie lediglich in ihrer Stellung innerhalb der Familie zu Wort kommen, also "der Grossvater, der ein Vater war ...", "die Schwester, die eine Tochter ist, aber keine Mutter mehr ...", und erzählt alleine damit schon Bände. Das hat Wucht, aber auch Humor in den Passagen, in denen er die Enkelin (4) und den Enkel (1) zu Wort kommen lässt. Wie zuletzt "Alles, was ich nicht erinnere" sehr empfehlenswert