• Medientyp: Buch
  • Titel: Fast ein neues Leben : Erzählungen
  • Beteiligte: Prizkau, Anna [VerfasserIn]
  • Erschienen: Berlin: Friedenauer Presse, [2020]
  • Umfang: 111 Seiten; 21 cm x 12 cm
  • Sprache: Deutsch
  • ISBN: 9783751806008; 3751806008
  • RVK-Notation: GO 80000 : Sonstige
  • Schlagwörter: Fiktionale Darstellung
  • Entstehung:
  • Anmerkungen: Hier auch später erschienene, unveränderte Nachdrucke
  • Beschreibung: Eine Familie kommt aus ihrem alten Land nach Deutschland. Dort passiert Unvorstellbares und Unverständliches – zumindest für die Tochter der Einwanderer. Sie, die Ich-Erzählerin, wächst auf im neuen Land, doch die Geschichten über das alte lassen sie nicht los. Sie wird erwachsen in dem Gefühl, immer eine Fremde zu bleiben, niemals dazuzugehören. Später wird aus ihr eine Theaterautorin; erfolglos, arbeitslos, aber voller Hoffnung. In diesen atmosphärisch feinen Erzählungen, die zusammen einen kleinen, dichten Roman der Fremdheit und der Sehnsucht ergeben, begegnet die Erzählerin dem neuen Leben, der neuen Sprache, den neuen Menschen: Martha, die vielleicht töten muss, um zu besitzen. Marcel, den alle Mädchen küssen wollen. Samiha und Olcay aus dem türkischen Viertel, die eine unerklärliche Todesangst vor dem Fahrstuhl in ihrem Hochhaus haben. Sie trifft den Chef ihrer Mutter, der mehr will als nur eine gute Angestellte, den sadistischen Mann vom Arbeitsamt und Frank, das Männermodel, das seine Haare hochtoupiert trägt. Als Kind schämt sie sich noch für ihre Eltern und dafür, dass man bereits am »Hallo« ihres Vaters erkennt, dass er kein Deutscher ist. Später, als junge Frau, bringt ihr die Sprache ihres alten Landes, im falschen Moment und vor den falschen Leuten gesprochen, geprellte Rippen und eine aufgeplatzte Lippe ein. Denn neben der neuen, rätselhaften Freundlichkeit, bleiernen Höflichkeit und warmen Distanziertheit, mit der das fremde Mädchen, das später eine fremde Frau ist, sich konfrontiert sieht, muss sie auch immer wieder Schläge einstecken – aus bekannten Mündern und von unbekannten Fäusten. Doch sie schlägt zurück: nicht nur mit ihren Lügen, sondern auch mit ihren Träumen. Anna Prizkau erzählt in Fast ein neues Leben vom neuen Land, das Deutschland ist, von den Fremden und den Verlorenen, auch denen, die hier geboren wurden. „Anna Prizkau erzählt von der Scham, aus anderen Verhältnissen zu kommen und von kulturellen Schocks aller Art. Das macht sie knapp, und oft verbirgt sie das Wesentliche im Unausgesprochenen, was schön ist. Das Unglück der Mutter etwa spukt eher über die Seiten, als dass es auserzählt würde. Nicht schön ist, dass Prizkau ihren Geschichten zu viel zumutet, wenn sie ganz gegen ihren Stil plötzlich überdeutlich wird, obwohl schon alles gesagt ist. Manch ein Ende beschwert sie auf diese Weise vollkommen unnötig. Denn das Vage und Schwebende steht ihren eigenwilligen Familien- und Adoleszensdramen viel besser“ (deutschlandfunk.de)

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