Beschreibung:
Die tschechische Cembalistin Zuzana Ruzicková (1927-2017) gilt als eine der bedeutendsten Bach-Interpretinnen des 20. Jahrhunderts. Sie überlebte vier Konzentrationslager und musste bis in die 1990er-Jahre in ihrer tschechischen Heimat um Anerkennung kämpfen. Rezension Bei Kriegende ist Zuzana Ruzicková 18 Jahre alt und hat 4 Konzentrationslager überlebt - auch mit Hilfe von Bachs Musik. Mit kaputten Händen, die eigentlich fürs Klavierspielen nicht mehr geeignet waren, und mit eiserner Disziplin kämpfte sie sich zurück ins Leben und wird als Grand Dame des Cembalos zu einer der bedeutendsten Bach-Interpretinnen des 20. Jahrhunderts. Geschätzt nur als Devisenbringerin, verweigert das kommunistische Regime ihrer tschechische Heimat der jüdischen Künstlerin auch nach dem Erfolg beim ARD-Musikwettbewerb 1956 und der ersten Gesamteinspielung des bachschen Klavierwerks auf dem Cembalo bis Anfang der 1990er-Jahre die Anerkennung und den Professorentitel, obwohl sie überaus erfolgreich unterrichtet (u.a. Christopher Hogwood, Mahan Esfahani). Ihre auf vielen Gesprächen basierenden Lebenserinnerungen bringen die erlebten Grausamkeiten erst nach und nach ans Tageslicht und zeigen, warum für sie Bachs Musik (über-)lebenswichtig war. Eine bewegende Lebensgeschichte, vergleichbar mit den Erinnerungen der chinesischen Pianistin Zhu Xiao-Mei "Von Mao zu Bach"